Fachbegriff | Erklärung |
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Arie | kunstvoller, mehrteiliger, unterschiedlich gegliederter Sologesang mit Instrumentalbegleitung Darstellung von Gedanken und Gefühlen |
Coda | Schlussteil siehe Sonatenhauptsatzform |
Concerto grosso | eine Solistengruppe (Concertino) oder ein Solist treten dem gesamten Orchester (Tutti, Ripieno) im musikalischen Wettstreit gegenüber |
Durchführung | harmonische / melodische Verarbeitung der Themen siehe Sonatenhauptsatzform |
Exposition | zwei kontrastierende Themen werden vorgestellt / gegensätzliche Tonart, Tonalität usw siehe Sonatenhauptsatzform |
Fuge | ital. fuga = Flucht kunstvolle Form der Polyphonie in der Exposition setzen Stimmen (Dux = Führer, Comes = Begleiter) nacheinander mit dem selben Thema ein, dazu erklingt eine Begleitstimme (Kontrapunkt) bzw. die Fortspinnung des Themas; in der Durchführung wird das Thema weiterentwickelt, dann folgt der Schlussteil Coda |
Homophones Satzprinzip | der führenden Oberstimme werden die übrigen Stimmen (meist im gleichen Rhythmus und ohne eigene Melodik) untergeordnet; alle Stimmen haben weitgehend gleiche Gestalt = vertikale Ordnung |
Improvisation | lat. improvisus = unvorhergesehen im Gegensatz zu Variation wird die musikalische "Idee" zum Thema sofort umgesetzt, ohne vorher notiert zu werden |
Kammermusik | weltliche Vokal- und Instrumentalmusik für kleine Besetzungen und kleinere Räume Entwicklung vor allem im Zusammenhang mit aufstrebendem Bürgertum - auch als Hausmusik wichtigste Gattung = Streichquartett (1. u 2. Violine, Viola, Violoncello) |
Kantate | lat. cantare = singen aus Madrigal hervorgegangene mehrsätzige, instrumental begleitete Vokalkomposition (weltweit oder geistlich) für Solo- und/oder Chorstimmen mit Rezitativ, Arie, Duett u. ä., Chor- -und selbstständigen Instrumentalsätzen |
Konzert | ital. concertare = zusammenwirken / lat. = wettstreiten siehe: Concerto grosso, Solokonzert, Solokadenz |
Mehrchörigkeit | Kompositionsweise und Aufführungspraxis besonders der Vokalmusik des 16. / 17. Jhd. getrennte Aufstellung miteinander konzertierender Chor- und Instrumentalgruppen unter Ausnutzung des Raumklanges |
Monodie | instrumental begleiteter Sologesang; vom Generalbass mit Akkorden gestützt |
Oper | ital. opera = Werk musikalische Bühnenwerk Musik, dramatische Dichtung, szenische Aktion und Ausstattung (Bühnenbild, Requisiten, Kostüme) bilden künstlerische Einheit Sologesang, Chor, Orchester, oft auch Ballett |
Oratorium | umfangreiche, mehrsätzige Komposition für Solostimmen, Chor und Orchester meist ohne szenische Darstellung ursprünglich geistlicher Inhalt |
Ouvertüre | franz. = Eröffnung in sich geschlossene instrumentale Einleitungsmusik zu Bühnenwerken (Oper, Operette, Balett, Schauspiel) und größeren Vokalwerken (Oratorium, Kantate) im 19. Jhd. auch selbstständige, für Konzertvortrag bestimmte Konzertouvertüre |
Passion | lat. passio = Leiden Darstellung der Leidensgeschichte Christi auf Grundlage der Evangelienberichte (Markus, Johannes, Matthäus, Lucas), meist in Form des Oratoriums |
Polyphones Satzprinzip | melodische, rhythmische ( u. U. textliche) Selbstständigkeit der Einzelstimmen = horizontale Ordnung |
Präludium | meist improvisiertes solistisches Vorspiel auf Tasteninstrument, z.B. Einleitung Fuge |
Programmmusik | nicht an bestimmte Formen gebundene Instrumentalmusik, in der durch ein außermusikalisches Programm (Literatur, Malerei, Natur, ...) vorgegebene Eindrücke musikalisch verarbeitet werden der Komponist verdeutlicht durch Titel, lit. Zitat, Erläuterung o. ä. den Ideengehalt seines Werkes |
Reprise | Themen in Haupttonart wiederholt, z.B. als Darstellung der Lösung eines Konfliktes siehe Sonatenhauptsatzform |
Rezitativ | Form des Sprechgesangs zur Darstellung der Handlung vom Orchester meist sparsam begleitet entstanden aus Monodie |
Rondo | ähnelt dem Strophenlied mit Refrain: ein Thema tritt als Refrain immer wieder auf, dazwischen erklingen andersgeartete Teile (Couplets) fortlaufendes Rondo: ABACADAE Bogenrondo: ABACABA variierte Rondoform: ABA1CA2B1A3 |
Sinfonie | auch Symphonie (griech. sinfonia = Zusammenklang, Harmonie) seit 1770 meist viersätziges Orchesterwerk 1. Satz: schnell, in Sonatenhauptsatzform 2. Satz: langsam 3. Satz: meist tänzerisch (Menuett oder Scherzo) 4. Satz: schnell, in Rondoform, oft aber auch Sonatenhauptsatzform |
Solokadenz | vor dem Schluss eines Konzertsatzes eingefügte, virtuos gestaltete, unbegleitete Partie des Solisten ursprünglich über Thema des Satzes improvisiert |
Solokonzert | aus Concerto grosso hervorgegangen; meist 3 Sätze (schnell, langsam, schnell) Komposition für Soloinstrument(e) und Orchester künstlerische Meisterschaft des Solisten steht zunehmend im Vordergrund |
Sonate | lat. sonare = klingen allg: instrumentales "Klingstück" im Gegensatz zu "Singstück" (Kantate) seit 17. Jhd. drei-, später viersätziges Instrumentalstück für verschiedene Besetzungen |
Sonatenhauptsatzform | seit der Klassik: Begriff für formale Gestaltung des Hauptsatzes von Sonate, Sinfonie oder Konzert; gegliedert in Exposition, Durchführung, Reprise und Coda |
Suite | franz. = Folge seit 16. Jhd. verbreitete Folge lose aneinandergereihter Tänze oder tanzartiger Instrumentalsätze ursprünglich Tanzmusik, später auch als neue Formen Ballettsuite und Konzertsuite |
Variation | lat. variatio = Veränderung melodische, rhythmische, harmonische, dynamische, metrische, instrumentatorische, ... Veränderung eines Themas (musikalischer Grundgedanke) |