Induktion

Bewegte Leiter

  • durch die Kraft werden Ladungsträger bewegt
  • auf bewegte Ladungsträger wirkt im Magnetfeld eine Kraft = Lorentzkraft
  • Verschiebung der Ladungsträger ruft elektrisches Feld hervor
      FL = Fel
Q·v·B = E·Q
homogenes elektrisches Feld E =
Uind/l

U = (-) B·v·l

mehrere Leiter:

Uind = -N·B·v·l mit v =
Δs/Δt

Uind = -N·B·
Δs/Δt
·l
Uind = -N·B·
ΔA/Δt

Uind = -N·
Δ(B·A)/Δt

Magnetischer Fluss

Bei jeder Änderung des magnetischen Flusses Φ durch eine Leiterschleife oder Spule tritt eine Induktionsspannung Uind auf.
Uind = -N·
ΔΦ/Δt

Formelzeichen: Φ
Einheit: Wb (Weber)1Wb = 1m2·1T = 1Vs
Gleichung: Φ = B·A

Uind = -N·
ΔΦ/Δt
mit Φ(t) = B(t)·A(t)
folgt: Uind = -N·
d/dt
(B(t)·A(t))
1. Ableitung:
Uind = -N·(A·
dB(t)/dt
+B·
dA(t)/dt
)


dB(t)/dt
dA(t)/dt
Erzeugung einer Uind bei konstanter Fläche durch Änderung der Flussdichte (z.B. durch Änderung der Stromstärke)
⇒ Transformator
Erzeugung einer Uind bei konstanter magnetischer Flussdichte bei Änderung der Fläche
⇒ Generator



Generator

Herleitung:

Uind = -N·
/dt
=-N·
d(B·A)/dt
=-N·(A·
dB(t)/dt
+B·
dA(t)/dt
)
Induktionsspannung durch Änderung der Fläche
dA/dt
≠ 0
bei konstantem Magnetfeld
dB/dt
= 0
Uind = -N·B·
dA(t)/dt

Flächenänderung A(t) = A0·cos φ
mit φ = ω·t          ω... Kreisfrequenz 2·π·f
Uind = -N·B·
d/dt
·A0·cos (ω·t)
Uind = -N·B·A0·
d/dt
·(cos (ω·t))
Uind = N·B·A0·ω·sin (ω·t)
Uind = N·B·A0·2·π·f·sin (ω·t)

Maximalspannung Umax = 2·π·f·N·B·A0
f... Frequenz des Wechselstroms (Drehbewegung)
N... Windungszahl der Induktionsspulen
B... magnetische Flussdichte des Erregerfeldes
A0... Fläche der Induktionsspulen

u(t) = Umax·sin (ω·t)
Ueff =
Umax/2

Leistung im Wechselstromkreis:

P(t) = u(t)·i(t) = Umax·Imax·sin2 (ω·t)

Aufbau:

  • Rotor
  • Stator
  • Schleifringe oder Kommutator
  • Kohlebürsten

Wirkungsweise über Anwendung des Induktionsgesetzes durch Veränderung der Fläche:

Transformator

  • Primärspule ⇒ Wechselspannung ⇒ Φ ändert sich ständig
  • Φ durchsetzt auch Sekundärspule ⇒ Induktionsspannung
  • idealer Transformator: R=0 ⇒ nicht belastet (Stromkreis auf Sekundärseite nicht geschlossen)
  • U1(t)/U2(t)
    =
    N1/N2
    oder
    U1 eff/U2 eff
    =
    N1/N2
  • bei idealem Transformator im Kurzschlussfall gilt:
  • I1 eff/I2 eff
    =
    N2/N1
  • in der Primärspule wird durch Selbstinduktion eine Sapnnung induziert, die der angelegten Spannung entgegenwirkt
  • der sich periodisch ändernde Fluss Φ im Eisenkern führt zu einer Induktionsspannung U2

Gesetzmäßigkeiten:


Spannungsübersetzung am idealen unbelasteten Transformator (R→∞)
U1/U2
=
N1/N2
Stromstärkeübersetzung am idealen stark belasteten Transformator (R=0)
I1/I2
=
N2/N1
Leistung am Transformator bei starker Belastung unter Vernachlässigung aller Verluste (Φ1 = Φ2) U1·I1 = U2·I2

Energieumwandlung:




Wirkungsgrad:

η =
Pabgegeben/Pzugeführt
=
U2·I2/U1·I1


Lenzsches Gesetz

Energieerhaltungssatz bei elektromagnetischer Induktion
vor   nach
0 = Emech + Eel
0 = F·Δs+Q·Uind
⇒ Uind = -
F·Δs/Q
  Kraft entspricht Lorentzkraft F = B·I·l
Uind = -
B·I·l·Δs/I·Δt
= -
B·ΔA/Δt

Lenzsche Regel:

Der Induktionsstrom (und damit Spannung; wirkende Kräfte) sind stets so gerichtet, dass sie der Ursache der Entstehung entgegenwirken.

Wirbelströme

zeitlich konstantes Magnetfeld zeitlich veränderliches Magnetfeld
Wirbelströme sind abhängig von der Bewegungsrichtung und der Richtung des Magnetfeldes Wirbelströme sind abhängig von der Änderungsrichtung der magnetischen Flussdichte und der Richtung des Magnetfeldes

Wirbelströme entstehen in massiven metallischen Leitern, wenn sich das umfasste magnetische Feld ändert. Wirbelströme können durch Blätterung vermieden werden.

Wirbelströme sind:

erwünscht unerwünscht
  • Wirbelstrombremse
  • Oberflächenhärten
  • Tachometer
  • kWh-Zähler
  • Induktionsherd
  • Motor
  • Generator
  • Transformator

Selbstinduktion

Uind = -N·A·
ΔB/Δt
=-μr·μ0·
N2/l
·A·
ΔI/Δt

Uind = -L·
ΔI/Δt
     mit      L = μr·μ0·
N2/l
·A
  • Induktionsspannung als Folge der Verringerung des magnetischen Flusses (beim Ausschalten)
  • ansteigender Strom ⇒ magnetischer Fluss nimmt zu (Einschalten)
  • ⇒ Induktionsspannung wirkt diesem Vorgang entgegen
  • Stromstärke erreicht erst allmählich Höchstwert
  • lange dünne Spule: B = μr·μ0·
    N·I/l

Induktivität L

Die Induktivität einer Spule gibt an, wie stark die Änderung der Stromstärke in der Spule aufgrund der Selbstinduktion behindert wird.
Formelzeichen: L
Einheit: H (Henry)

Die Induktivität einer langen Spule kann mit folgender Gleichung berechnet werden:L = μr·μ0·
N2/l
·A
Uind = L·
ΔI/Δt


Interpretation:

physikalische Größen:
A... Querschnittsfläche der Spule
l... Länge der Spule
N... Windungszahl der Spule
μr... Permeabilitätszahl
μ0... magnetische Feldkonstante

Zusammenhänge:
L∼A: je größer A desto größer L
L∼N2: bei doppelter N vervierfacht sich L
-indirekte Proportionalität zur l
-Induktivität ist vom Stoff in der Spule abhängig
-Gültigkeitsbedingungen: lange, dünne Spule

Wechselstromkreis

Ohmsches Bauelement:

Durch Wechselwirkung zwischen Elektronen und Metallgitter entsteht der ohmsche Widerstand.
R =
U/I

R = R

Spannung und Stromstärke verlaufen zeitgleich
Eel → Eth
Der Spannungsquelle wird Energie entnommen.
Anmerkung: R = Z... Scheinwiderstand im Wechselstromkreis

Spulen:

Durch Selbstinduktion in der Spule entsteht ein induktiver Widerstand.
XL = 2·π·f·L
XL... induktiver (Blind-)Widerstand

                     Eel ←→ Emagn. Feld
Spannungsquelle          Spule
Die Stromstärke eilt der Spannung hinterher
Der Spannungsquelle wird keine Energie entnommen.

Kondensatoren:

Im Gleichstromkreis ist der Stromfluss unterbrochen.
Durch die begrenzte Aufnahmefähigkeit des Kondensators für elektrische Ladungen entsteht der kapazitive Widerstand.
XC =
1/2·π·f·C

XC... kapazitiver (Blind-)Widerstand

                     Eel ←→ Eel. Feld
Spannungsquelle          Kondensator
Die Stromstärke eilt der Spannung voraus.
Der Spannungsquelle wird keine Energie entnommen.

Hoch- und Tiefpass:


Hochpass Tiefpass

Leistung im Wechselstromkreis:

Z = R2+(XL-XC)2
Z =
U/I
= R2+X2

φ... Phasenverschiebung zwischen U und I
cos φ... Leistungsfaktor; cos φ ≤ 1
Es ist zwischen der Wirkleistung, der Blindleistung und der Scheinleistung zu unterscheiden.

Die Wirkleistung ist die im Wechselstromkreis an ohmschen Widerständen (Wirkwiderständen) "nach außen" umgesetzte Leistung.

Die Blindleistung ist die in den Blindwiderständen XL und XC kurzzeitig zum Aufbau des magnetischen bzw. elektrischen Feldeserforderliche Leistung, die beim Abbau der Felder wieder an den Stromkreis abgegeben wird. Ihr zeitlicher Mittelwert ist daher null.

Wirkleistung P
P = U·I·cos φ
Blindleistung Q
Q = U·I·sin φ
Die Scheinleistung S erhält man damit zu:
S = P2+Q2

Leitungsvorgänge in Metallen und Halbleitern

Teilchenaufbau Bändermodell
Elektronen im Metallgitter frei beweglich (ortsfeste positive Ladungen)
in Halbleitern: bei Energiezufuhr → zusätzliche e- werden frei → jedes e- hinterlässt Elektronenfehlstelle → kann durch e- des Nachbaratoms besetzt werden

Temperaturabhängigkeit in Metallen:
R = θ·
l/A
= θ·
l0·(1+α·ΔT)/A
= R0·(1+α·ΔT)
θ =
1/n·e·μ

Driftgeschwindigkeit: vD =
UH/b·B


in Halbleitern: je höher T, desto größer e--Anzahl
Valenzband: voll besetzt
Leitungsband: teilweise besetzt, Abstand und Besetzung entscheiden über elektrische Leitfähigkeit

En = k·13,6eV·
Z2/n2

rn = k·a0·n2